HINWEIS:
Die folgenden Infos sind für die “Developer” – also alle Beteiligten am Hörbuch
(Autor, Lektorin, Sprecher, Fotograf, Grafiker, Webdesigner, Testhörer etc.).
Auszüge aus den Texten werden evtl. für Inhaltsangabe, Klappentext, Abstract, Pitch etc. verwendet.
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Inhalt
Abstract
Vorbemerkung
„31 – so oder so“ ist sowohl ein Roman als auch ein Psychogramm.
Die Geschichte bildet formell einen Zirkelschluss sowie inhaltlich ein Paradoxon:
Die beiden Teile „Geschichte von Odd“ und „Geschichte von Even“ treffen sich am Schluss wieder:
Das Ende des zweiten Teils ist der Beginn des ersten Teils. Allerdings ist das kausal eigentlich unmöglich. Eigentlich – denn in dieser Geschichte gibt es noch weitere seltsame Begebenheiten:
die beiden Protagonisten Odd und Even ergeben zusammen eine Person, oder besser:
eine sehr ambivalente Persönlichkeit. Ähnlich verhält es sich mit den Nebenfiguren:
Versteckte Hinweise in der Handlung signalisieren dem aufmerksamen Leser bzw. Hörer, dass auch weitere Charaktere doppelt vorhanden sind: Odds Seelsorgerin Caja ist das Alter Ego von Evens Schwester Katharina, und der Scherenschnitt-Künstler Vincent ist kongruent mit dem emeritierten Professor Zitter. Alle genannten Figuren sind also zweifach vorhanden und ergänzen einander in ihrem Wesen.
Andere Charaktere sind in beiden Geschichten unverändert, handeln aber genau gleich und sprechen dabei sogar nahezu identische Dialoge: Die toughe Polizistin Lone am Telefon, die etwas schnoddrige Polizistin am Tatort, die junge Frau mit Hund an der Windmühle: alle diese Figuren scheinen – mehr oder weniger offensichtlich – zweifach vorhanden zu sein.
Alle Charaktere des ersten Akts (die Geschichte von Odd) werden ab Kapitel 3 von Johannes Steck gesprochen.
Alle Charaktere des zweiten Akts (die Geschichte von Even) werden ab Kapitel 4 von Dieter Gring gesprochen.
Einzige Ausnahme in beiden Akten: der Bestatter Viggo. Er wird sowohl in seinen Monologen (Kapitel 00 Ouvertüre, Kapitel Intermezzo) als auch in seinen Dialogen mit Odd (Kapitel 13/29) und Even (Kapitel 14/30) immer von Christian Schult gesprochen.
Markant an der Form der Geschichte ist wie erwähnt der Zirkelschluss, jedoch mit der Besonderheit, dass der Text auch ebenso mit dem zweiten Teil (Geschichte von Even) beginnen könnte und auch hier wieder in der Mitte (Evens Suizid = Odds Bootsfahrt) sowie ganz am Ende (Odds Tod) auf den Anfang treffen würde (Evens Zugfahrt).
Alle Kapitel von Odd haben ungerade Nummerierung, alle Kapitel von Even sind gerade Zahlen.
In der Geschichte erläutert Even seine Vorliebe für sogenannte „unmögliche Figuren“ des niederländischen Künstlers M.C. Escher (1898-1972). Und ebenso wie bei den folgenden beiden Werken Eschers, die im Text von Even erwähnt und beschrieben werden, ist „31 – so oder so“ scheinbar ohne Anfang und ohne Ende:


Timeline Sprecher
Grün = Christian Schult
Rot = Johannes Steck
Blau = Dieter Gring

Übersicht der Kapitel
Struktur
Die Geschichte besteht – ähnlich einer Oper – aus Ouvertüre, zwei Akten und einem Intermezzo.
Ouvertüre:
[Kapitel 0] Prolog
Erster Monolog des Bestatters Viggo
(Sprecher: Christian Schult)
1. Akt: Die Geschichte von Odd
(alle Kapitel haben ungerade Nummern)
Das erste Kapitel wird – wie bereits der Prolog –
erzählt vom Bestatter Viggo (Sprecher: Christian Schult)
[Kapitel 01]:
Viggo erhält einen Anruf der Polizei:
In der Nähe der Autobahn gab es einen Todesfall. Viggo fährt zu dem genannten Ort. Dort ist ein Mann ist von der Autobahnbrücke gesprungen und durch den Aufprall auf ein Boot gestorben. Und es gibt einen zufällig Beteiligten, der zwar äußerlich unverletzt blieb, aber dennoch schockiert ist: der Bootsführer Odd.
Die nachfolgenden Kapitel erzählt der emotionale, romantische Protagonist 1 „Odd“ (Sprecher: Johannes Steck)
[Kapitel 03]:
Protagonist 1 („Odd“) schildert seine Sicht der Ereignisse auf dem Boot:
Odd ist mit dem Segelboot unterwegs und wird zufällig Zeuge eines Suizids: ein Mann springt von einer Autobahnbrücke, unter der Odd gerade mit dem Boot hindurchfährt. Der Herabspringende knallt versehentlich auf den Mast von Odds Boot und ist sofort tot.
[Kapitel 05]:
Odd ist traumatisiert, hat Schlafstörungen und beschließt, seelsorgerische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
[Kapitel 07]:
Odd hat seine erste Sitzung bei der Seelsorgerin Caja, die auf einem Hausboot wohnt und immer nur einen Klienten betreut. Odd schildert seine Lage und seine Gefühle.
[Kapitel 09]:
Odd recherchiert und findet heraus, dass es in der Welt der Kunst sehr viele Suizide gab und gibt. Er ist davon ebenso fasziniert wie abgestoßen.
[Kapitel 11]:
Odd telefoniert mit seiner Seelsorgerin Caja. Diese empfiehlt ihm, sein Leben wieder aktiver zu gestalten und rät ihm zum Besuch einer nahegelegenen Windmühle.
[Kapitel 13]
> Erzähler anfangs nur Odd (Johannes Steck), dann Dialog Odd (J. Steck) und Viggo (Chr. Schult)
In einer zum Antiquitätenladen umfunktionierten Windmühle tauscht Odd ein Buch gegen eine Drehleier ein und begegnet wieder dem Bestatter Viggo, ohne diesen zu erkennen.
(Erzähler ab jetzt wieder nur Odd = Johannes Steck):
[Kapitel 15]
Odd schwelgt in romantischen Erinnerungen seiner Jugend.
[Kapitel 17]
Odd philosophiert über Kunst und Musik und interviewst sich selbst.
[Kapitel 19]
Odd besucht mit seiner Seelsorgerin Caja ein Kulturfest. Dort treffen sie einen sonderbaren Straßenkünstler namens Vincent, der Odd mit einer Gruppe Folk-Musiker bekannt macht, die spontan einen von Odds selbstgeschriebenen Texten – eine Moritat – musikalisch umsetzen. Caja ist beeindruckt und stärkt dadurch Odds wiedergewonnenes Selbstvertrauen.
[Kapitel 21]
Odd bemerkt allmählich, dass Caja für ihn mehr als ‚nur‘ seine Seelsorgerin ist.
[Kapitel 23]
Odd besucht eine öffentliche Veranstaltung eines vermeintlichen ‚Heilers‘ und gerät dabei in Streit mit dem esoterischen Scharlatan. Es kommt zu einem verbalen Schlagabtausch.
[Kapitel 25]
Odd beschließt, die Sommernacht am Meer zu verbringen. Er fährt an seinen Lieblingsort, gerät in der Natur ins Schwärmen und liest einen Artikel über Kreativität.
[Kapitel 27]
Nach dieser Nacht erkennt Odd, dass er in seine Seelsorgerin verliebt ist und will ihr seine Zuneigung gestehen. Doch ehe Odd dazu kommt, beendet Caja die gemeinsame therapeutische Arbeit. Odd ist emotional überfordert und erleidet einen mentalen Breakdown.
[Kapitel 29]
Am Ende des ersten Aktes beschließt Odd, sich ebenfalls das Leben zu nehmen.
Auf dem Weg in den Wald begegnet Odd zufällig dem Bestatter Viggo letztmals.
Nachdem Viggo sich verabschiedet hat, geht Odd weiter Richtung Wald und begeht ebenfalls Suizid, indem er sich vor einen herannahenden Zug auf die Bahngleise legt.
(= Ende des letzten Kapitels,
das von Johannes Steck gesprochen wird)
Intermezzo:
[Kapitel 31]
Zweiter Monolog des Bestatters Viggo
(Sprecher:Christian Schult)
2. Akt: Die Geschichte von Even
(alle Kapitel haben gerade Nummern):
Dieses erste Kapitel des zweiten Akts wird – wie bereits das Intermezzo –
erzählt vom Bestatter Viggo (Sprecher: Christian Schult)
[Kapitel 02]
Viggo erhält einen Anruf der Polizei:
An einer Bahnstrecke gab es einen Todesfall. Viggo fährt zu dem genannten Ort. Dort hat sich ein Mann auf die Bahngleise gelegt, wurde vom Zug überfahren und war sofort tot. Und es gibt einen zufällig Beteiligten, der zwar äußerlich unverletzt blieb, aber dennoch betroffen ist: der Lokomotivführer Even.
Die nachfolgenden Kapitel erzählt der rationale, logisch veranlagte Protagonist 2 „Even“. (Sprecher = Dieter Gring)
[Kapitel 04]:
Protagonist 2 („Even“) schildert seine Sicht der Ereignisse an den Bahngleisen: Even ist Lokomotivführer und wird zufällig Zeuge eines Selbstmords:
ein Mann legt sich vor seinem Zug auf die Gleise.
Even kann nicht mehr rechtzeitig bremsen und tötet dadurch den Suizidanten.
[Kapitel 06]
Auch Even leidet an Schlafstörungen, nimmt aber – im Gegensatz zu Odd – keine therapeutische Unterstützung in Anspruch, sondern ‚macht alles mit sich selbst aus.‘
Even sinniert über selbstbestimmtes Sterben.
[Kapitel 08]
Evens Schwester Katharina besucht Even zum Frühstück. Sie ist Evens einzige Ansprechpartnerin. Die Geschwister necken sich häufig, sind aber einander tief verbunden.
[Kapitel 10]
Der Lokomotivführer Even betrachtet sich als passiven Kollateralschaden von Odds Selbstmord. Um anderen Menschen seine Erlebnisse zu ersparen, schreibt Even die ‚Anleitung zum sorgfältigen Suizid‘. Diese mündet in der Erkenntnis ‚einfach zu verschwinden‘.
[Kapitel 12]
Even diskutiert mit seiner Schwester Katharina über das Thema künstliche Intelligenz. Er provoziert seine Schwester verbal. Daraufhin empfiehlt Katharina Even, sein Leben wieder aktiver zu gestalten und rät ihm zum Besuch einer nahegelegenen Windmühle.
[Kapitel 14]
> Erzähler anfangs nur Even (Sprecher n.n.), dann Dialog Even (n.n.) und Viggo (Christian Schult)
In einer zum Antiquitätenladen umfunktionierten Windmühle tauscht Even eine Drehleier gegen ein Buch ein und begegnet wieder den Bestatter Viggo, ohne diesen zu erkennen.
[Kapitel 16]
Even sinniert über das Werk des von ihm hochgeschätzte niederländischen Grafikers M.C. Escher und entdeckt dabei Parallelen zu seinem eigenen Dasein.
[Kapitel 18]
Even löst beim Versuch des Abendessens eine absurde mathematische Aufgabe und erhält dabei einen Anruf seiner Schwester Katharina.
[Kapitel 20]
Katharina und Even besuchen ein Restaurant und treffen dort einen emeritierten Professor namens Zitter, mit dem sie sich angeregt unterhalten und der den beiden seine Lebensgeschichte erzählt. Dabei stellt Zitter eine postmoderne Komposition vor.
[Kapitel 22]
Even und Katharina debattieren über Evens Abneigung gegenüber Social Media.
[Kapitel 24]
Even findet im Internet einen ominösen Blog namens „Die Ego-Arche – für uns wird’s noch reichen.“ Ihm wird der Zynismus und die Verantwortungslosigkeit seiner eigenen Generation – der ‚Babyboomer‘ – bewusst.
[Kapitel 26]
Even reflektiert sein eigenes Leben und erkennt, dass er selbst auch versagt hat.
[Kapitel 28]
In einem letzten Telefonat mit seiner Schwester versucht er, seine eigene Identität in einer gescheiterten Gesellschaft zu definieren und stellt ohne Verbitterung fest, dass sein Leben keinen tieferen Sinn hat.
[Kapitel 30]
Am Ende des zweiten Aktes begegnet Even dem Bestatter Viggo (Christian Schult) letztmals, als er mit dem Auto auf dem Weg zu einer Autobahnauffahrt unterwegs ist:
Even begeht ebenfalls Suizid, in dem er von einer Autobahnbrücke springt.
Die komplette Geschichte stellt somit ein Paradoxon dar:
Odd und Even sind eigentlich ein und dieselbe Person.
Ebenso:
Odds Seelsorgerin Caja = Evens Schwester Katharina
Straßenkünstler Vincent = Emeritierter Professor Zitter usw.
Andere Charaktere hingegen kommen in beiden Akten vor und sprechen inhaltlich identische Texte: die Polizistin Lone am Telefon, die Polizistin am Ort der Suizide, die Frau mit Hund an der Windmühle…
Von den Hauptrollen ist nur der Bestatter Viggo ein “Individuum” in der eigentlichen Bedeutung des Wortes: er ist der “Unteilbare”
Kurzprofile der Charaktere
Figuren im Plot:
Ouvertüre (erster Monolog) / Intermezzo /
außerdem in den Kapiteln 1, 2, 13, 14, 29, 30:
Viggo: (Sprecher = Christian Schult)
Von Beruf Bestatter. Alter um die 70 Jahre. Hohes Maß an Lebenserfahrung.
Nur schwer zu erschüttern. Tiefsinnige Gedanken in bisweilen lapidarer Ausdrucksweise. Hat philosophische Anwandlungen. Genießt es, anderen Menschen auf die Sprünge zu helfen. Einzelgänger, aber uneigennützig – daher kein Misanthrop, sondern eher Pragmatiker. Mag geistige Herausforderungen und stellt anderen gerne Denksportaufgaben. Abneigung gegen Menschenmengen, kann sich aber auf Individuen gut einlassen.
1. Akt:
Viggo: siehe oben
Lone, Polizistin am Telefon:
Alter ca. 50-55 Jahre. War früher selbst viel auf Streife, jetzt im Innendienst. Sehr professionell. Knappe, präzise und schnörkellose Sprache.
Polizistin vor Ort:
Abgebrüht, unerschütterlich, pflichtbewusst. Alter ca. 40 Jahre. Trockene Sprechweise, mitunter auch derb und jenseits des guten Geschmacks.
— bis hierher (Kapitel 1) alle Rollen Christian Schult
dann ab Kapitel 3: alle weiteren Rollen:
Sprecher = Johannes Steck
(spricht auch alle anderen Rollen im 1. Akt außer dem Bestatter Viggo):
Odd:
Mitte fünfzig. Attraktives Äußeres. Emotionaler und leidenschaftlicher Typ, manchmal etwas sehr romantisch, mit leichten Anflügen von Sentimentalität. Liebt die Natur und die Elemente. Hängt gerne seinen Träumen nach. Ist reflektiert, aber bisweilen etwas schüchtern. Kann aber auch aufbrausen, wenn er entsprechend getriggert wird. Reagiert auf unangenehme Gefühle mit körperlichen Symptomen: Schwitzen, Zittern, Juckreiz, Stottern etc. Ist bisweilen zu selbstkritisch. Sein Selbstvertrauen ist noch verbesserungsfähig. Hat nach eigenem Ermessen mäßig schnelle Auffassungsgabe, ist aber lernwillig und lernfähig. Wenn er etwas verinnerlicht hat, freut er sich darüber selbst am meisten darüber.
Caja:
Odds Seelsorgerin. Individualistin, wohnt auf einem Hausboot. Alter irgendwo zwischen 40 und Ende 50. Sehr attraktive Frau mit innerer und äußerer Schönheit und Eleganz. Mag akustische, gefühlvolle Musik mit der Stimme von Mike Scott.
Hohe emotionale Intelligenz. Einfühlsam, empathisch, manchmal aber auch etwas oberflächlich und unbedacht. Hat Führungsqualitäten, ist aber auch eigenbrötlerisch: betreut immer nur einen Klienten, um Qualität statt Quantität zu gewährleisten. Hohe Ansprüche an sich selbst und ihre Arbeit als Seelsorgerin. Hat zur finanziellen Absicherung einen Zweitjob, den sie professionell, aber leidenschaftslos abarbeitet.
Joey:
Schulfreund aus der Jugend von Odd. Netter, hilfsbereiter Kumpel-Typ.
Anne, das unvergessliche Mädchen:
romantische, verträumte, unschuldige 16-jährige.
Stimme des Dichters John Donne (englisch):
feierlich, bedeutungsvoll. Nobler, britischer Tonfall. Hohe Dichtkunst rezitierend.
namenlose Frau mit Hund:
sehr kurzer Auftritt, kaum Text. Ca. 30-35 Jahre alt.
Transportiert indirekt die codierte Message der Story mittels T-Shirt-Beschriftung.
Verkäufer im HiFi- und Schallplattenladen: Sehr sachkundig. Nimmt den jugendlichen Kunden Odd zunächst nicht ganz ernst. Dann aber hilfsbereit und nett.
Vincent:
Lebenskünstler und Kunstschaffender. Alter 60+. Freakiges Äußeres. Zunächst kauzig, verschroben, extrovertiert, etwas verrückt wirkend. Tatsächlich aber philanthropisch, herzlich und liebenswert. Mag es, den Überraschungs-Vorteil auf seiner Seite zu haben. Etwas schrille und vorlaute Sprechweise, ähnlich „Catweazle“. Hohe Stimmlage, zieht nonverbale Laute in die Länge, dadurch etwas “Singsang”. Trägt das Herz auf der Zunge: sehr direkt, manchmal auch provokativ. Liebt den theatralischen Auftritt und fordert dadurch gerne seine Mitmenschen aus der Reserve. Bisweilen etwas vorlaut, aber nie beleidigend. Hilfsbereit, antikapitalistisch, idealistisch.
Übermittelt Odd das Credo seiner Existenz.
Folk-Musiker auf dem Kulturfest:
freundlich, sympathisch, locker, unkompliziert, friedlich.
Nevermore, Kater (Gedanken):
gedehnte, gelangweilte Sprechweise.
Möchtegern-Guru:
Spricht leise und sanft, ist scheinbar einfühlsam. Tatsächlich aber ein berechnender Blender, gefaktes Mitgefühl. Esoterisches Äußeres, verwendet Wohlfühl-Wortwahl. Prototypischer Negativ-Vertreter der Generation Y: geheuchelte Anteilnahme, tatsächlich aber unsensibel und manipulativ. Hang zur Selbstinszenierung. Geschwätzig und selbstverliebt. Fähigkeit, schlichte Gemüter hinters Licht zu führen. Sonnt sich gerne in der oberflächlichen Bewunderung leichtgläubiger Mitläufer.
Freya und Saga, Schwestern des Möchtegern-Guru:
angeblich spirituell, aber in Wirklichkeit Beihelferinnen zur Täuschung von hilfesuchenden Menschen. Sprechstil: zickig, mit aufgesetzter Empörung. Später dann geheuchelte Nächstenliebe.
Intermezzo (Zweiter Monolog):
Viggo: siehe oben
2.Akt:
Viggo: siehe oben
Lone, Polizistin am Telefon (wie 1. Akt):
Alter ca. 50-55 Jahre. War früher selbst viel auf Streife, jetzt im Innendienst. Sehr professionell. Knappe, präzise und schnörkellose Sprache.
Polizistin vor Ort (wie 1. Akt):
Abgebrüht, unerschütterlich, pflichtbewusst. Alter ca. 40 Jahre. Trockene Sprechweise, mitunter auch derb und jenseits des guten Geschmacks.
— bis hierher (Kapitel 2) alle Rollen Christian Schult
dann ab Kapitel 4: alle weiteren Rollen:
Sprecher = Dieter Gring (spricht auch alle anderen Rollen im 2. Akt außer dem Bestatter Viggo):
Even:
Rationalist durch und durch. Lokomotivführer. Mag keine Gefühlsduseleien, ist aber dennoch nicht gefühlskalt. Liebt Mathematik, speziell unendliche Zahlenreihen (Pi, Primzahlen). Verliert sich gerne in Gedankenspielereien. Sehr präzise Betrachtungen, bisweilen kleinlich und auch etwas pedantisch. Gibt gern knappe Antworten, überspringt dabei manchmal den einen oder anderen Gedankengang und ist für seine Gesprächspartner daher bisweilen schwer zu verstehen. Verfolgt mit Vorliebe selbstgelegte intellektuelle Fährten. Technisch versiert und offen für Innovationen. Abstinenzler, asketische Züge, kann sich an kleinen Dingen erfreuen. Konsequent bis zur Selbstkasteiung.
Katharina:
Schwester von Even. Studierte Übersetzerin. Kann nur schwer damit umgehen, ihren eigentlichen Karrierewunsch nicht erreicht zu haben. Daher zweites berufliches Standbein zur Bewahrung der seelischen Balance. Loyal und solidarisch, aber manchmal etwas vorschnell und vorlaut gegenüber ihrem Bruder Even. Mag Veränderungen nur in kleinen Schritten. Gibt gerne das Tempo und die Richtung vor. Hat mitunter Schwierigkeiten, sich in neue Prozesse einzudenken. Hang zur Phobie in technischen Dingen. Sehr gute Kenntnisse in Kunst, Geschichte und Kunstgeschichte. Reagiert unwirsch, wenn sie sich in die Ecke gedrängt fühlt. Hilfsbereit, aber leicht reizbar. Gutmütig, aber nicht sehr geduldig.
Namenlose Frau mit Hund (wie 1. Akt):
sehr kurzer Auftritt, kaum Text. Ca. 30-35 Jahre alt.
Transportiert indirekt die codierte Message der Story mittels T-Shirt-Beschriftung.
Sigrun (1. von Even imaginierte Frau im Trödelladen):
etwas einfältig, gedankenlos, mit aufgesetzter Begeisterung für Kultur, typisches Opfer von Schönrednern und Wichtigtuern. Überdrehte Sprechweise, Typ ‘Schickse’.
Heidrun (2. von Even imaginierte Frau im Trödelladen):
neureich aber ungebildet, etwas arrogant, mit gespielter Nettigkeit, Kunstbanause. Überdrehte Sprechweise, Typ ‘Schnepfe’.
Zitter:
Ehemaliger Universitätsprofessor. Mann von Welt: viel gereist, längere Auslandsaufenthalte. Kann sich gut in anderen Kulturen zurechtfinden. Auffälliges Äußeres, das auf starkes Selbstbewusstsein schließen lässt. Sehr gebildet, dennoch bodenständig. Sehr männliche, tiefe Stimme. Spricht langsam, überlegt und mit Nachdruck. Ist es gewohnt, im Gespräch zu führen und die Aufmerksamkeit anderer Menschen auf sich zu ziehen. Höchstbegabt. Stammt aus kinderreicher, einfacher Familie. Bewegte Jugend, dann steile berufliche Karriere. Kann sich sehr schnell auf neue Umgebung einstellen. Kann auch sehr direkt und umgangssprachlich reden, verblüfft bisweilen mit brachialer Wortwahl, dennoch sehr feinsinnig und mit nuanciertem Humor.
Übermittelt Even das Credo seiner Existenz.
Künstliche Intelligenz 1 (Einkaufszettel):
aufdringlich, lautstark, penetrant, unsympathisch, Typ ‘Werbesprecher’.
Beim Vorlesen der Stimmlagen (Bass, Bariton, Tenor, Alt, Sopran) mechanische Sprechweise.
Künstliche Intelligenz 2 (Therapie-Simulator):
Sehr realistische Sprechweise: nicht computerhaft oder hölzern klingend, sondern beinahe schon ‘human’. Tonfall und Timbre immer an die Situation angepasst und daher kaum von einer echten menschlichen Stimme zu unterscheiden.
Bilder
Kapitel 17 (Odd, Kunst) – Gary Larson: Drei Saurier

Kapitel 19 (Odd, Kulturfest) – Coverbild des Jethro-Tull-Albums ‘Aqualung’

Kapitel 16 (Even, Escher) – M.C. Escher: Zeichnende Hände

Kapitel 16 (Even, Escher) – M.C. Escher: Band ohne Ende

Kapitel 20 (Even, Restaurant) – Klaus Kinski in ‘Fitzcarraldo’
